Keimlinge durchbrechen die dichte Erddecke, Tiere erwachen aus dem Winterschlaf, kriechen aus ihrem Bau: Es duftet überall nach Frühling! Und wir möchten uns am liebsten wieder im Bett verkriechen. Da ist sie: die Frühjahrsmüdigkeit!
Winter ade
Warme Winde fegen durch die Strassen, Wiesen und Wälder. Der Asphalt erwärmt sich, Morgentau glänzt in den ersten Sonnenstrahlen früher Morgenstunden. Keimlinge durchbrechen die dichte Erddecke, Tiere erwachen aus dem Winterschlaf, kriechen aus ihrem Bau: Es duftet überall nach Frühling!
Das muntere, bunte Leben beginnt – wie jedes Jahr. Frühjahr bedeutet eine Renaissance der Natur. Auch der Mensch verändert sich zum Wechsel in die warme Jahreszeit. Dieser Wandel macht sich bemerkbar, indem wir uns abgeschlagen, müde und antriebslos fühlen. Solche Reaktionen verweisen auf die altbekannte Frühjahrsmüdigkeit, die keineswegs auf Aberglauben oder Einbildung zurückzuführen ist. Wissenschaftlich belegbare Symptome treten bei vielen Menschen vor allem nach dem Winter wie eine Art depressive Verstimmung auf. Der Kreislauf fährt herunter, unser Körper versucht, sich an mehr Licht sowie an den Wetterumschwung zu gewöhnen. Oft führt dies zu einer Niedergeschlagenheit, sodass wir uns am liebsten wieder im Bett verkriechen möchten.
Willkommen Frühjahr
Was hilft, ist zum einen die Tatsache, dass wir nicht allein sind! Steht der Lenz vor der Tür, empfinden die meisten in unseren Breitengraden Schwäche, Nervosität, Gereiztheit oder Erschöpfung, da der Organismus etwa einen Monat benötigt, um hochzufahren und sich den wärmeren Temperaturen anzupassen. Es ist demnach vollkommen legitim, wenn wir etwas mehr Ruhe benötigen. Im Winter war es schliesslich früher dunkel, die Zubettgehzeit eine andere und die Tage waren kürzer. Menschen halten zwar keinen Winterschlaf, allerdings schalten auch wir wie die Tiere in eine Art Ruhezustand, um Energie zu sparen. Neuen Elan freizuschalten, ist für unseren Körper daher eine Kraftanstrengung, weshalb wir uns kurzzeitig schlapp und schwindelig fühlen. Deftiges Essen, wenig Vitamine und Mineralstoffe, sinkender Blutdruck durch geweitete Gefässe tragen dazu bei.
Sonne tanken
Serotonin, ein körpereigener Botenstoff, wird unter Lichteinfluss gebildet. Fehlt die Lichtzufuhr im Winter, sinkt auch der Serotoninspiegel und wir fühlen uns weniger glücklich. Umso grösser ist die Freude, wenn die Sonne bald wieder unser Antlitz bescheint, denn dann kommt die positive Stimmung zurück, nach der sich die meisten sehnen. Ratsam ist es, sich so viel wie möglich an der frischen Luft auszutoben, Sport zu machen, im Grünen zu spazieren, Obst und Gemüse zu essen, um viel von dem Sonnenvitamin D zu tanken. Je mehr Licht wir bekommen, desto höher wird die Hormonproduktion, die für unser Energielevel verantwortlich ist. Ausserdem wird dadurch der Melatoninwert herabgesetzt. Damit ist das Schlafhormon gemeint, das im Winter Hochkonjunktur erfuhr. Hilfreich ist es zudem, sich nach der Sonnenuhr zu richten – früh aufstehen sowie rechtzeitig schlafenzugehen unterstützt den biologischen Rhythmus. Was gibt es schliesslich Wohltuenderes als im Einklang mit der Natur durch sanfte Lichtstrahlen aus schönen Träumen im kuscheligen Bettchen aufgeweckt zu werden: Frühjahrsmüdigkeit ade!